Brendan Dolan

nordirischer Dartspieler

Brendan Dolan (* 2. August 1973 in Enniskillen, County Fermanagh) ist ein nordirischer Dartspieler mit dem Spitznamen „The History Maker“. Er ist seit vielen Jahren bei der Professional Darts Corporation (PDC) aktiv.

Brendan Dolan
Brendan Dolan (2019)
Zur Person
Vollständiger NameBrendan Dolan
SpitznameThe History Maker
NationNordirland Nordirland
Geburtsdatum2. August 1973 (50 Jahre)
GeburtsortEnniskillen, County Fermanagh, Nordirland
WohnortBelcoo, County Fermanagh, Nordirland
Dartsport
Dart seit1979 (Profi seit 2002)
Wurfhandrechts
Darts25 g Winmau
EinlaufmusikI’m Shipping Up to Boston von Dropkick Murphys
PDC
Aktivseit 2002
Tour Cardseit 2011
Order of Merit28.[1]
Wichtigste Erfolge
Infobox zuletzt aktualisiert: 19. Juni 2024

Karriere

Anfänge

Nachdem Dolan 2003 und 2004 früh bei den UK Open gescheitert war, trat er beim World Grand Prix 2004, bei dem er als irischer Qualifikant teilnahm, erstmals richtig in Erscheinung. Hierbei bezwang er Mark Wilton und unterlag dann 1:3 gegen Kevin Painter. Anschließend wurde es wieder ruhiger um Dolan.

2007 spielte er sich bei den UK Open unter die letzten 32. Im März 2008 erreichte Dolan sein erstes Finale auf der PDC Pro Tour. So qualifizierte er sich auch für die UK Open. Zum Auftakt besiegte er hierbei seinen Landsmann John MaGowan und dann auch Adrian Lewis, im Achtelfinale verlor er gegen Chris Thompson. Dolan gewann anschließend die Ulster Open 2008, im Finale schlug er dabei Ronnie Baxter. Als höchstplatzierter Nordire war er auch für den World Grand Prix qualifiziert, verlor jedoch direkt gegen Jacko Barry. Später gelang es ihm sich erstmals für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Bei der Weltmeisterschaft 2009 war Dolan gegen James Wade in Runde 1 chancenlos.[2] Im Verlaufe des Jahres gelang ihm der Einzug in sein zweites Finale auf der PDC Pro Tour, verlor auch hier gegen James Wade. Bei der Weltmeisterschaft 2010 gelang ihm sein erster Sieg bei selbiger. Gegen Raymond van Barneveld war Dolan dann aber deutlich unterlegen, musste sogar ein Nine dart finish seines Gegners mit ansehen. Anschließend war er erstmals bei den Players Championship Finals dabei, verlor jedoch zum Auftakt gegen Adrian Lewis.

Durchbruch 2011

Bei der Weltmeisterschaft 2011 schlug Dolan zunächst Kevin Painter, war danach allerdings gegen Wes Newton deutlich unterlegen.[3] Beim World Grand Prix 2011 gelang ihm dann der Durchbruch. Er gewann gegen Wayne Jones, John Part und John Henderson und stand somit im Halbfinale. In diesem Spiel am 8. Oktober 2011 gelang Dolan gegen James Wade das erste Nine dart finish in der Variante Double-In – Double-Out. Er trägt seitdem den Spitznamen „The History Maker“. Er erreichte dann auch erstmals das Finale eines Major Turniers. Phil Taylor konnte er jedoch nicht besiegen.

2012 2013

Bei der Weltmeisterschaft 2012 war Dolan gegen Kim Huybrechts erneut ohne Chance. Er repräsentierte Nordirland beim World Cup 2012 zusammen mit Mickey Mansell, unterlag dabei gegen die Niederlande.[4] Erstmals beim World Matchplay vertreten, musste er sich Andy Hamilton geschlagen geben.[5] Dolan gelang dann der Einzug ins Halbfinale der European Darts Championship. Dort verlor er gegen Wes Newton, nachdem er Justin Pipe, Andree Welge und Phil Taylor bezwingen konnte.[6]

Dolan verlor in der zweiten Runde der Weltmeisterschaft 2013 mit 1:4 gegen Raymond van Barneveld. Enttäuschend verlief der World Cup, bei dem man gegen Kroatien verlor. Bei den UK Open war er erstmals seit 2008 wieder im Achtelfinale. Dort verlor er trotz Matchdarts gegen Phil Taylor. Im Oktober kam Dolan seinem ersten Ranking-Sieg sehr nah, verlor bei der Players Championship im Finale trotz zwischenzeitlicher 3:0-Führung noch gegen Adrian Lewis.[7] Beim World Grand Prix musste er eine weiter bittere Niederlage gegen Lewis akzeptieren.[8] Auch bei den Dutch Darts Masters verlor er das Finale, dieses Mal gegen Kim Huybrechts, obwohl er über 100 Punkte im Durchschnitt spielte.[9] Eine Woche später gelang ihm schließlich sein erster Ranking-Erfolg, er bezwang Ricky Evans im Finale auf der Pro Tour.[10] Einen weiteren Monat später gewann er gegen Jamie Robinson seinen zweiten Pro Tour-Titel.[11]

2014 2015

Auch bei der Weltmeisterschaft 2014 musste Dolan eine deutliche Niederlage, ein 1:4 gegen Gary Anderson, einstecken.[12] Weitere Siege auf der Pro Tour[13] und ein Viertelfinale bei den UK Open folgten, sodass Dolan bis in die Top 10 der Order of Merit vordrang. Beim World Cup konnte er mit Mansell das Halbfinale erreichen. Hier bezwang Dolan zwar Michael van Gerwen, aber für das Finale reichte es dennoch nicht.[14] Beim World Grand Prix war in der ersten Runde gegen Gary Anderson Schluss. Bei den European Championship verlor im Achtelfinale trotz ansprechender Leistung gegen Michael van Gerwen. Beim Grand Slam war er zwar erstmals dabei, verlor aber alle drei Gruppenspiele.

Bei der Weltmeisterschaft 2015 verlor Dolan in der zweiten Runden gegen Michael Smith trotz 2:0-Führung noch mit 2:4.[15] Insgesamt war das Jahr 2015 für Dolan von mäßigen Leistungen geprägt. Beim World Cup waren die Niederländer im Viertelfinale wieder zu stark. Beim World Matchplay konnte er Vincent van der Voort besiegen und verlor dann gegen James Wade.

2016 – 2017

Bei der Weltmeisterschaft 2016 verlor Dolan aufgrund einer schwachen Leistung in Runde 1 mit 0:3 gegen den Australier Kyle Anderson.[16] Zusammen mit Daryl Gurney gelang ihm dann zu zweiten Mal der Einzug ins Halbfinale des World Cup. Dort war England zu stark.[17] Beim World Matchplay 2016 konnte er einen Sieg gegen Raymond van Barneveld verbuchen und verlor dann gegen Mervyn King. Beim World Grand Prix bezwang er Peter Wright und verlor anschließend gegen Dave Chisnall.[18] Auch gelang es ihm beim Grand Slam aus der Gruppenphase heraus und ins Achtelfinale zu kommen. Dort legte er mit einer guten Leistung nach und bezwang Gerwyn Price. Gegen Michael van Gerwen unterlag er sehr deutlich mit 3:16.[19] Bei den Players Championship Finals scheiterte erst im Achtelfinale gegen Kim Huybrechts.

Bei der Weltmeisterschaft 2017 setzte sich seine Negativserie bei dem Turnier fort. Er verlor in der zweiten Runde klar mit 0:4 gegen Jelle Klaasen.[20] Allgemein zeigte Dolan 2017 recht durchwachsene Leistungen und rutschte dementsprechend weiter in der Weltrangliste ab.

2018 – 2019

Daher musste er bei der Weltmeisterschaft 2018 die Vorrunde bestreiten, in der er sich gegen Alan Ljubić durchsetzte. Gegen Robert Thornton verlor er aber mit 1:3. Bei den Players Championship Finals gelang ihm eine Überraschung, indem er den an Nummer 1 gesetzte Ian White in der ersten Runde bezwang.

Nach einem langen Formtief konnte Brendan Dolan sich erst 2018 wieder stabilisieren und Ende des Jahres, mit dem Erreichen des Viertelfinals bei der PDC World Darts Championship 2019, einen Erfolg verzeichnen. Daraufhin gewann Dolan nach fünf Jahren Abstinenz ein Pro Tour Turnier. Im Oktober 2019 gelang es ihm diesen Sieg sogar zu wiederholen, sodass er seinen siebenten PDC Players Championship Gewinn feiern konnte.

2020 2021

Bei der Weltmeisterschaft 2020 hatte Dolan zunächst keine Probleme gegen den indischen Qualifikanten Nitin Kumar, verlor jedoch ebenso deutlich gegen Gary Anderson in Runde 2. Auf der Pro Tour ging es für ihn aber wieder bergauf. Gleich bei mehreren Turnieren der European Tour war er qualifiziert. Bei einem Players Championship kam er ins Finale. Er qualifizierte sich wieder für die großen Turniere und konnte sich so zurück in die Top 32 der Weltrangliste spielen.

Bei der aufgrund der Covid-19-Pandemie ohne Zuschauer ausgetragenen Weltmeisterschaft 2021 kam Dolan bis in die dritte Runde. Hier unterlag er Gerwyn Price erst im Entscheidungsleg. Bei den Players Championships 2021 gewann er das Players Championship 5. Bei den Players Championship Finals erreichte er nach langer Zeit noch einmal ein Halbfinale eines Major-Turniers. Hierbei bezwang er unter anderem Gerwyn Price. Im Halbfinale unterlag Dolan Ryan Searle.

2022 2023

Bei der Weltmeisterschaft 2022 spielte er das erste Mal einen Average von über 100 bei dem Turnier. Dennoch verlor klar gegen Callan Rydz. Bei den Major-Turnieren gab es dann 2022 keine größeren Erfolge.

Es folgte ein Ausscheiden in der 3. Runde der Weltmeisterschaft 2023 gegen Jonny Clayton. Beim World Matchplay 2023 gelang Dolan ein überraschender Sieg über Titelverteidiger Michael van Gerwen in der ersten Runde. Anschließend verlor er deutlich gegen Damon Heta. Auf der Pro Tour zeigte Dolan weiterhin ansprechende Leistungen. Bei den Players Championships 2023 spielte er am 19. März 2023 bei seinem Zweitrundenmatch gegen Richard Veenstra sowie am 18. Oktober 2023 im Viertelfinale gegen Martijn Kleermaker einen Neundarter.[21][22]

Ab 2024

Bei der Weltmeisterschaft 2024 sorgte Dolan mit Siegen über zwei Mitfavoriten auf den Titel, Gerwyn Price und Gary Anderson, für Aufsehen. Er stieß somit bis ins Viertelfinale vor, wo er allerdings gegen das aufstrebende Talent Luke Littler deutlich unterlegen war. Mit seinem Triumph beim zehnten Players Championship des Jahres 2024 erzielte er schließlich die Anzahl von zehn PDC-Titeln. Außerdem zog er mit dem Titel an Landsmann Daryl Gurney in der Order of Merit vorbei, was ihm letztlich einen Platz beim World Cup, den er noch nie verpasst hatte, sicherte.

Persönliches

Seit 2016 ist Dolan mit Teresa Doherty verheiratet, die in Irland geboren ist.[23] Er ist Fan des Gaelic football-Clubs Fermanagh GAA und dem Fußballverein FC Liverpool.

Weltmeisterschaftsresultate

PDC

Turnierergebnisse

BDO

Turnier2003
World MastersVR

PDC

Turnier2003200420052006200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021202220232024
Ranking-Turniere
Weltmeisterschaftnicht teilgenommenn/qR1R2R2R1R2R2R2R1R2R1VFR2R3R2R3VF
UK OpenR1R1n/qR5AFR3R3R1R4AFVFR3R3R3n/qR4R4AFR4AFR4
World Matchplaynicht teilgenommennicht qualifiziertR1AFR1AFAFnicht qualifiziertR1R1R1AF
World Grand Prixn/tAFn/tR1R1R1FHFR1R1R1AFnicht qualifiziertR1R1R1AF
European Championshipnicht ausgetragennicht qualifiziertHFR1AFR1nicht qualifiziertAFn/qR1
Grand Slamnicht ausgetragennicht qualifiziertGPGPn/qGPn/qVFn/qGPnicht qualifiziertGP
Players Championship Finalsnicht ausgetragenn/qR1n/qAFAFAFR1AFR1AFR2R1VFR1AF
Einladungsturniere
The Mastersnicht ausgetragenn/qAFAFnicht qualifiziertR1n/q
World Cup of Dartsnicht ausgetragenR2n/aVFAFHFVFHFR1AFR1R1VFVFGPVF
Championship Leaguenicht ausgetragennicht teilgenommenGPGPnicht ausgetragen
World Series Finalsnicht ausgetragenn/qR1nicht qualifiziert
Jahresendplatzierungen
PDC OoM14110884105288121453527191311182336453530232528
Legende zu den Turnierergebnissen
n/t

n/q n/a

nicht teilgenommen

nicht qualifiziert nicht ausgetragen

R1Aus in jeweiliger Runde

(GP = Gruppenphase)

VFAus im Viertelfinale
HFAus im HalbfinaleFFinale verlorenSTurniersieger

Titel

PDC

Andere

  • 2009: Ulster Open

Einzelnachweise