Benthiavalicarb

chemische Verbindung

Benthiavalicarb ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Benzothiazole, Carbamidsäuren und Valinamide. Das Fungizid wurde von Kumiai Chemical und Ihara entwickelt und 2005 als Pflanzenschutzmittel eingeführt.[6]

Strukturformel
Strukturformel von Benthiavalicarb-isopropyl
Allgemeines
NameBenthiavalicarb
Andere Namen

[(2S)-1-{[(1R)-1-(6-Fluor-1,3-benzothiazol-2-yl)ethyl]amino}-3-methyl-1-oxo-2-butanyl]­carbamidsäure (IUPAC)

SummenformelC15H18FN3O3S
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer)609-913-4
ECHA-InfoCard100.106.918
PubChem20593234
ChemSpider16737118
WikidataQ818263
Eigenschaften
Molare Masse339,5 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1][2]

Dichte

1,25 g·cm−3 (Schüttdichte, Isopropylester)[2]

Schmelzpunkt

153,1 °C (Isopropylester)[2]

Siedepunkt

240 °C (Zersetzung, Isopropylester)[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser: 13,1 mg·l−1 bei 20 °C (Isopropylester)[2]
  • löslich in Methanol und Aceton[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 334​‐​351​‐​372​‐​412
EUH: 208​‐​401
P: 101​‐​102​‐​201​‐​260​‐​270​‐​280​‐​284​‐​304+340​‐​308+310​‐​405​‐​501[5]
Toxikologische Daten

> 5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

Benthiavalicarbisopropyl kann durch Reaktion von Chlorameisensäureisopropylester mit L-Valin und Reaktion des entstehenden Zwischenproduktes mit 2-(1-Aminoethyl)-6-fluorbenzothiazol gewonnen werden.[7]

Eigenschaften

Benthiavalicarb ist ein weißer geruchloser Feststoff. Er ist stabil gegenüber Hydrolyse bei pH-Werten von 4, 7 und 9.[4]

Verwendung

Benthiavalicarb und seine Derivate wie Benthiavalicarb-isopropyl [Mischung des (R)- und (S)-Isomers][8] werden als Fungizid verwendet.[9] Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Phospholipid-Biosynthese.[1]

Zulassung

Der Wirkstoff wurde zum 1. August 2008 in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen und gilt damit in der Europäischen Union als zulässig.[10][11]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel (z. B. Valbon) mit diesem Wirkstoff zugelassen.[12]

Einzelnachweise