Audi R18 E-Tron Quattro RP4

LMP1-Prototyp
(Weitergeleitet von Audi R18 E-Tron quattro RP4)

Der Audi R18 E-Tron Quattro RP4 ist ein von Audi entwickelter und gebauter Sportwagen-Prototyp nach LMP1-Reglement. Der Wagen nahm 2014 an der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil.

Audi
2 Audi R18 E-Tron Quattro RP4 in Le Mans
2 Audi R18 E-Tron Quattro RP4 in Le Mans
2 Audi R18 E-Tron Quattro RP4 in Le Mans
Audi R18 E-Tron Quattro RP4
Produktionszeitraum:2014
Klasse:Rennwagen
Karosserieversionen:Coupé
Motoren:Dieselmotor:
4,0 Liter (395 kW)
+ Elektromotor:
170 kW
Länge:4650 mm
Breite:1900 mm
Höhe:1050 mm
Radstand:
Leergewicht:870 kg
VorgängermodellAudi R18 E-Tron quattro RP3
NachfolgemodellAudi R18 E-Tron quattro RP5

Entwicklung

Audi stellte den nach neuem Reglement neu aufgebauten Audi R18 E-Tron Quattro RP4 am 12. Dezember 2013 der Öffentlichkeit vor.[1] Bei dem laut Audi komplexesten Rennwagen, den die Marke je baute, wurde jedes Bauteil – im Gegensatz zum Vorgänger – neu entwickelt.[2][3]

Technik

Ursprünglich war geplant, einen E-Turbolader mit dem Hybridsystem zu verbinden. Er erzeugte elektrische Energie, wenn die Ladedruckgrenze erreicht war, die in den Drehmassenspeicher floss, der ebenfalls von einem KERS an der Vorderachse gespeist wird. Je nach Betriebsstrategie konnte beim Beschleunigen die gespeicherte Energie wieder an die Vorderachse oder an den Turbolader abgegeben werden. Der E-Lader-Teil des Hybridsystems wurde aber aus Zuverlässigkeitsgründen verworfen. Die Leistung des elektrischen Teils des Hybridsystems liegt bei über 170 kW.[4]

Die weiteren Änderungen betreffen unter anderem eine um 10 cm schmalere Karosserie, schmalere Reifen, eine auf 1.050 mm gestiegene Fahrzeughöhe, einen Frontflügel mit Flap statt eines Frontdiffusors, einen um 20 cm breiteren Heckflügel, ein verringertes Bruttogewicht von 870 kg (Nettogewicht: 760 kg), Halteseile für die Vorderräder, eine Crashbox hinter dem Getriebe, die die Energie bei einem Unfall absorbiert, ein verstärktes Monocoque und eine geänderte Abgasführung sowie ein sequentielles Siebenganggetriebe.[5]

Renneinsätze

Audi setzte 2 Fahrzeuge in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2014 ein, sein Renndebüt machte der Wagen am 20. April 2014 beim 6-Stunden-Rennen von Silverstone. Beim 6-Stunden-Rennen von Spa und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2014 wurde ein zusätzlicher dritter Wagen von Audi eingesetzt.Dem Audi mit der Nummer 2 mit der Fahrerbesetzung André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer gelang ein Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, vor dem Audi mit der Nummer 1 mit der Fahrerbesetzung Tom Kristensen, Marc Gené und Lucas di Grassi.

Beim 6-Stunden-Rennen von Austin siegte das in Le Mans erfolgreiche Fahrertrio erneut.

Fahrerbesetzung

Startliste
Nr.TeamFahrzeugReifenFahrerFahrerFahrer
FIA WEC Saison 2014
1Deutschland Audi Sport Team JoestAudi R18 e-tron quattroMBrasilien  Lucas di GrassiFrankreich  Loïc Duval / Spanien  Marc Gené*Danemark  Tom Kristensen
2Deutschland Audi Sport Team JoestAudi R18 e-tron quattroMSchweiz  Marcel FässlerDeutschland  André LottererFrankreich  Benoît Tréluyer
3Deutschland Audi Sport Team JoestAudi R18 e-tron quattroMPortugal  Filipe AlbuquerqueVereinigtes Konigreich  Oliver JarvisItalien  Marco Bonanomi

* - Der Audi R18 e-tron quattro #3 fuhr nur beim WEC-6-Stunden-Rennen von Spa Francorchamps und bei den 24 Stunden von Le Mans mit.Ersatzfahrer in Le Mans für Audi war der Spanier Marc Gene, der auch nach dem Unfall von Loïc Duval im Training zum Einsatz kam, Gene war eigentlich für den Zytek von Jota Sport gemeldet.

Einzelnachweise