Article Processing Charge

Gebühr zur Veröffentlichung in wissenschaftlicher Fachpublikation

Als Article processing charge (APC), Artikelbearbeitungsgebühr oder Publikationsgebühr wird ein Entgelt bezeichnet, das von einigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften oder deren Verlagen von den Autoren gefordert wird, die in der Zeitschrift publizieren möchten.

APCs sind inzwischen, neben den Subskriptionsgebühren für Abonnements, eine der beiden Haupteinnahmequellen zur Finanzierung wissenschaftlicher Fachzeitschriften.[1] Im Falle von reinen Open-Access-Zeitschriften ist es eins der wichtigsten und verbreitetsten Geschäftsmodelle.[2]

Die Gebühr wird üblicherweise aus Mitteln der jeweiligen Einrichtung, vom Forschungsförderer oder den Autoren selbst bezahlt. Die Erhebung von APCs ist keine Garantie dafür, dass die Texte unter einer freien Lizenz erscheinen und die Autoren dadurch ihre Rechte behalten. Die Monetarisierung und Kommerzialisierung des wissenschaftlichen Publikationsbetriebs führt zu Fehlentwicklungen und Missbrauch wie dem Predatory publishing, weshalb APCs in der Kritik stehen.[3] Alternative Publikationsmodelle wie das Diamond Open Access bzw. Scholar-led Open Access, bei dem weder die Autoren noch die Leser für die Publikation zahlen müssen, gelten als wünschenswertere Alternativen und werden von den Forschungsförderern zunehmend unterstützt.[4]Ein weiterer Kritikpunkt an APCs ist die Förderung der Ungleichheit: je angesehener das Journal, desto höher sind die APCs, weshalb diese Journals nur für zahlungskräftigere Einrichtungen und Wissenschaftler finanzierbar sind.

Geschichte

Im STM/MINT-Bereich ist es seit langem üblich, dass Autoren an die Journals, bei denen sie ihre Paper eingereicht hatten und für die sie zur Veröffentlichung akzeptiert wurden, für verschiedene Leistungen (sog. „page charges“), „colour charges“ für Farbabbildungen, oder für Reprints[5] (deutsch Sonderdruck) eine Publikationsgebühr zahlen mussten (Beispiel bei Springer Nature: [6]). Mit dem Beginn des Open-Access-Publizierens wurden die APCs als Gebühr eingeführt, die die Kosten für den kompletten Produktionsprozess der Zeitschrift abdecken sollte. Erstmals verwendet wurde der Begriff vom Open-Access-Pionier BioMed Central (BMC).

Einzelnachweise