Anisöl
Anisöl ist ein ätherisches Öl, das über Wasserdampfdestillation aus den zerkleinerten Früchten des Anis (Pimpinella anisum) und des Echten Sternanis (Illicium verum) gewonnen wird und u. a. aus trans-Anethol (80–90 %), Estragol und Acetanisol besteht.[3]
Sicherheitshinweise | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Name | Anisöl aus Pimpinella anisum L. | |||||||
CAS-Nummer |
| |||||||
|
Sicherheitshinweise | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Name | Sternanisöl aus Illicium verum | |||||||
CAS-Nummer |
| |||||||
|
Gewinnung und Zusammensetzung
Das Anisöl wird aus reifen, getrockneten, teilweise zerstoßenen Früchten durch Wasserdampfdestillation extrahiert. Je nach Herkunft der Pflanzen kann der trans-Anetholgehalt bis zu 96 % betragen (russisches und türkisches Produkt: ca. 94,7 %, Spanien: ca. 96,1 %). Neben Anethol können in Anisöl Anisaldehyd, Anisketon[4], Anissäure, Estragol (Methylchavicol) und 4,4′-Dimethoxystilben[5] nachgewiesen werden.[6] Abhängig davon, ob das Öl aus Anis oder Sternanis gewonnen wurde, variieren auch der Gehalt an sonstigen Inhaltsstoffen und der Schmelzpunkt des Öls.[7]
Eigenschaften und Verwendung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ee/AniseEssOil.png/150px-AniseEssOil.png)
Das Anisöl bildet eine klare, farblose bis schwachgelbe Flüssigkeit mit würzigem Geruch und süßem Geschmack, die beim Abkühlen zu einer weißen Kristallmasse erstarrt. An der Luft wird das trans-Anethol zu Anisaldehyd und Anissäure oxidiert. Lichteinwirkung führt zur Isomerisierung des trans- zum wesentlich toxischeren cis-Anethol, weshalb das Öl in Braunglasbehältern aufbewahrt wird.[7]
Das aus dem Öl gewonnene Anethol wird zur Herstellung von Likören und Anisaldehyd verwendet. Anisaldehyd ist ein Ausgangsstoff zur Synthese von Antihistaminika.[8] In Kosmetikartikel wird es in der Liste der Inhaltsstoffe als PIMPINELLA ANISUM FRUIT EXTRACT (INCI)[9] aufgeführt.