Am Sande

Platz im Stadtzentrum von Lüneburg

Der Platz Am Sande liegt im Stadtzentrum von Lüneburg. Er ist umgeben von vorwiegend mittelalterlichen Bürgerhäusern mit ihren gotischen Treppen- und geschwungenen barocken Schneckengiebeln.
Die Quelle der IDs und der Beschreibungen ist der Denkmalatlas Niedersachsen.[1] Der Stand der Liste ist der 24. Oktober 2023.

Am Sande; Blick von Osten nach Westen; links die nördliche Platzseite mit der Einhorn-Apotheke; rechts die südliche Platzseite; im Hintergrund der Turm der St. Johanniskirche
Am Sande mit dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer auf der Linken
Der Platz zu Mitte des 19. Jh.

Lage

Der Platz Am Sande ist etwa 225 Meter lang und zwischen 30 und 40 Meter breit, er erstreckt sich in West-Ost-Richtung. Zur St. Johanniskirche im Osten des Platzes besteht ein leichtes Gefälle. Am östlichen Ende des Platzes biegt eine Straße mit dem Namen Am Sande in Richtung Norden ab. An der nächsten Kreuzung mit Papenstraße und Glockenstraße geht die Straße in die Straße Am Berge über. Von Am Sande gehen weiter folgende Straßen ab: Bei der Johanniskirche, Rote Straße, Heiligengeiststraße, Grapengießerstraße und die Kleine Bäckerstraße. Die Nummerierung beginnt an der westlichen Seite mit der Nummer 1, es ist die Industrie- und Handelskammer. Sie läuft dann weiter gegen den Uhrzeigersinn, durch den nördlichen Abstecher bis zur Kleinen Bäckerstraße. Die folgenden drei Häuser gehören bereits zur Grapengießerstraße.

Geschichte

Erstmals wurde der Platz im Jahre 1229 als „in harena“ erwähnt. Der Platz war ursprünglich nicht befestigt, daher der Name Am Sande. Entstanden ist der Platz als Verbindung der Siedlung Modestorpe, der Kalkbergsiedlung und der Saline. Außerdem verliefen hier die Handelsstraße nach Magdeburg und Braunschweig sowie nach Hamburg und Lübeck. Durch die Handelswege wurde der Platz zum Warenumschlagsplatz. Aus dem Jahre 1500 ist eine Gebührenordnung bekannt, aus dieser ist die Bedeutung des Platzes ablesbar. Der Salzhandel fand in dem Haus Am Sande 45 statt, es war eine Weißladerei. Weiter ist belegt, dass Am Sande ab 1421 Bier und ab 1570 Korn gehandelt wurde. Weiter ist der Fischhandel und der Handel mit Bauholz in Urkunden festgehalten.

Die Bebauung

Das auffälligste Gebäude ist das am westlichen Ende des Platzes befindende einstige Brauhaus, das Haus Schütting. Das im Jahre 1548 vollendete Gebäude aus schwarz-weiß glasierten Backsteinen steht an der westlichen Schmalseite und beherbergt heute die Industrie- und Handelskammer. Auf der östlichen Schmalseite beherrscht der 108 Meter hohe Turm der Kirche St. Johanniskirche die Ansicht des östlichen Platzes. Die Kirche gehört postalisch aber nicht zum Platz.

Die Erdgeschosse der Gebäude Am Sande wurden seit dem 19. Jahrhundert durch Einbauten von Läden, Gastwirtschaften und sonstige Gewerbetreibende stark verändert. Die Giebel sind aber weitgehend erhalten geblieben. Sie bieten eine Übersicht der lüneburgischen Architektur. Die ältesten Giebel stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert, es sind die Giebel der Häuser Am Sande 50 und 53. Die Häuser Am Sande 5, 17 und 48 sind erst nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden und stehen nicht unter Denkmalschutz.

Baudenkmale

LageBezeichnungBeschreibung

ID

Bild
Am Sande 1
GeschäftshausDas Haus wurde laut einer Inschrift im Jahre 1548 erbaut. Es ist ein dreigeschossiger, giebelständiger steinerner Bau. Bis zum Jahr 1898 wurde er als Brauhaus genutzt. Heute befindet sich hier die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg.30655050
 

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Am Sande 2
GeschäftshausDas Haus ist das Nebenhaus des Hauses Am Sande 1. Das Haus wurde ebenfalls in der Mitte des 16. Jahrhunderts im gleichen Baustil wie die Nr. 1 erbaut. Das Haus ist allerdings schmaler.30655098
 
Am Sande 3
Wohn-/ GeschäftshausDas Haus steht an der Ecke zur Heiligengeiststraße. Das Haus hat drei Achsen, drei Geschosse und einen Volutengiebel. Erbaut wurde es im 16. Jahrhundert, eine Nutzung als Backhaus ist seit 1426 belegt und wurde erst 1936 aufgegeben.30670836
 
Am Sande 4
Wohn-/ GeschäftshausDas Haus wurde 1908 an Stelle eines Vorgängerbaues aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Es ist ein Haus aus rotem Backstein im Stil des Heimatschutzes.30670859
 
Am Sande 6/7
Wohn-/ GeschäftshausDas zweigeschossige Haus wurde wahrscheinlich in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Das Haus wurde seit 1449 als Backhaus genutzt. Das Haus wird geprägt durch den siebenstufigen Staffelgiebel.30655025
 
Am Sande 8
Wohn-/ GeschäftshausZu dem breiten Haus gehört ein Nebenhaus, das Haupthaus hat einen siebenstufigen Staffelgiebel, das Nebenhaus einen fünfstufigen Staffelgiebel. Genutzt wurde das Haus bis 1872 als Brauhaus. Erbaut wurde das Haupthaus wahrscheinlich gegen Ende des 15. Jh.30655121
 
Am Sande 9
Wohn-/ GeschäftshausDas zweigeschossige Haus wurde im Ursprung im 15. Jahrhundert erbaut, von dieser Bausubstanz ist aber nur wenig erhalten. Im Jahre 1859 wurde das Haus zu einem Hotel umgebaut und erhielt eine neugotische Fassade.30655075
 

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Am Sande 10
Wohn-/ GeschäftshausDas Haus war ursprünglich das Nebenhaus von Am Sande 9. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Die Fassade ist aus Backstein errichtet worden, der Staffelgiebel hat fünf Stufen.30670882
 
Am Sande 11
Wohn-/ GeschäftshausDas Haus wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut.30670906
 
Am Sande 12
Wohn-/ GeschäftshausZum Haus gehört ein Hofflügel mit der ID 3068802930670929
 
Am Sande 14/15
Sparkasse30670950
 
Am Sande 16
Wohn-/ Geschäftshaus30670999
 
Am Sande 16
Hofflügel30647451
 
Am Sande 18
Wohn-/ GeschäftshausDas dreigeschossige, traufständige Haus hat sieben Achsen und ein Walmdach. Vor dem Eingang befindet sich eine zweiläufige Treppe, diese führt zum Eingang. Über dem Eingang steht die Jahreszahl 1711 und die Inschrift Meliorem spero. In dem Haus befindet sich die Landeszeitung.30671040
 

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Am Sande 19
Wohn-/ Geschäftshaus30650399
 
Am Sande 19
Hofflügel30646583
 
Am Sande 20
Wohn-/ Geschäftshaus30671063
 
Am Sande 20
Hofflügel30646672
 
BW
Am Sande 21
Wohnhaus30671087
 
Am Sande 21
Hofflügel30648660
 
BW
Am Sande 22
Wohnhaus30655165
 
Am Sande 22
Hofflügel30687585
 
BW
Am Sande 22
Brennereischornstein30648015
 
BW
Am Sande 23
Wohnhaus30671111
 
Am Sande 24
Wohnhaus30598911
 
Am Sande 25
HotelZum Haus gehört ein Hofflügel mit der ID 3064875130671147
 
Am Sande 26
WohnhausZum Haus gehört ein Hofflügel mit der ID 3064832230650418
 
Am Sande 27/27a
Wohnhaus30672695/1/-/ 30655191 30672695
 
Am Sande 27/27a
Hofflügel30649388
 
BW
Am Sande 28
WohnhausZum Haus gehört ein Hintergebäude mit der ID 3064834230671169
 
Am Sande 29
Wohnhaus30671188
 
Am Sande 29
Hofflügel30646889
 
Am Sande 29
Hintergebäude30649344
 
BW
Am Sande 30/30a
Wohnhaus30655319
 
Am Sande 30b/30c
Wohnhaus30671213
 
Am Sande 31
Wohnhaus30671236
 

Weitere Bilder
Am Sande 31
Hofflügel45679992
 
Am Sande 31a/b
Hofflügel30684242
 
Am Sande 31c/d/e
Hintergebäude30687487
 
Am Sande 31f
Hintergebäude30684265
 
Am Sande 31g
Wohnhaus30687466
 
Am Sande 32
Wohnhaus30655344
 
Am Sande 33
WohnhausZum Haus gehören ein Hofflügel mit der ID 30647073 und ein Hintergebäude mit der ID 3066373230669658
 
Am Sande 35
WohnhausZum Haus gehört ein Hofgebäude mit der ID 3064930030669699
 
Am Sande 36
Wohnhaus30655368
 

Weitere Bilder
Am Sande 37
Wohnhaus30669721
 
Am Sande 38/39
WohnhausZweigeschossiges, traufständiges Wohnhaus mit einer inzwischen purifizierten spätklassizistischen Putzfassade, Satteldach mit Giebelgauben, errichtet 1882. Hervorgegangen aus zwei Häusern, deren Trennungslinie ein Pilaster markiert: dem rechten, breiteren Haupthaus und dem südlich anschließenden Nebenhaus. Im Inneren Befund einer schwarzen Sichtfachwerkfarbigkeit mit Eckdiamanten.30669743
 
Am Sande 40
Wohnhaus30650338
 
Am Sande 41
Wohnhaus30650356
 
Am Sande 42
Wohnhaus30650376
 
Am Sande 43/43a
WohnhausDas Haus steht an der Ecke zur Straße Am Sande. Das Haus aus Backstein wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Zum Platz Am Sande hin befindet sich siebenstufiger Staffelgiebel.30669761
 
Am Sande 44
WohnhausZum Haus gehört ein Hofflügel mit der ID 3064914630669784
 
Am Sande 45
Wohnhaus30669808
 
Am Sande 46
WohnhausZum Haus gehört ein Hofflügel mit der ID 3064680130655215
 

Weitere Bilder
Am Sande 46
Wirtschaftsgebäude30649275
 
Am Sande 47
Wohnhaus30655241
 
Am Sande 47
Hofflügel30647512
 
BW
Am Sande 49
WohnhausDas heutige Haus wurde 1901 erbaut, der Vorgängerbau war 1426 erbaut worden. Es ist ein traufständiges Haus mit einem Staffelgiebel über den linken beiden Achsen. Zum Haus gehört ein Hintergebäude mit der ID 3068744730647512
 

Weitere Bilder
Am Sande 50
Wohnhaus30655394
 
Am Sande 51
Wohnhaus30598911
 
Am Sande 52
Wohnhaus30669862
 
Am Sande 52
Hofflügel30647582
 
Am Sande 52
Wirtschaftsgebäude30687775
 
Am Sande 53
Ratsbierkeller, ehem30655444
 
Am Sande 53
ApothekeDas Haus steht an der Ecke Kleine Bäckerstraße. Hier befand sich bis 2020 die Einhorn-Apotheke.30655267
 

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Literatur

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen. Band 22.1: Doris Böker: Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne. Michael Imhof Verlag, Petersburg 2010, ISBN 978-3-86568-563-6, S. 218–244.
Commons: Am Sande – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise