Alison dos Santos

brasilianischer Leichtathlet

Alison Brendom Alves dos Santos (* 3. Juni 2000 in São Joaquim da Barra, São Paulo) ist ein brasilianischer Leichtathlet, der sich auf den 400-Meter-Hürdenlauf spezialisiert hat. 2022 wurde er bei den Weltmeisterschaften in Eugene Weltmeister. Seit Mai 2021 ist er Inhaber des Südamerikarekords.

Alison dos Santos

Voller NameAlison Brendom Alves dos Santos
NationBrasilien Brasilien
Geburtstag3. Juni 2000 (24 Jahre)
GeburtsortSão Joaquim da BarraBrasilien
Größe200 cm
Karriere
Disziplin400 m Hürden
Bestleistung46,29 s
VereinPinheiros-SP
TrainerFelipe de Siqueira da Silva
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
World Relays0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Südamerikameisterschaften1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Panamerikanische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Sommer-Universiade1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
U18-Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U23-Südamerikameisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Südamerikameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Panamerikameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
BronzeTokio 2020400 m Hürden
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
GoldEugene 2022400 m Hürden
Logo der World Athletics World Athletics Relays
SilberChorzów 20214 × 400 m Mixed
Südamerikameisterschaften
GoldLima 2019400 m Hürden
SilberLima 20194 × 400 m
Logo der Pan American Games Panamerikanische Spiele
GoldLima 2019400 m Hürden
Logo der FISU Universiade
GoldNeapel 2019400 m Hürden
U23-Südamerikameisterschaften
GoldCuenca 2018400 m Hürden
SilberCuenca 2018400 m
SilberCuenca 20184 × 400 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
BronzeTampere 2018400 m Hürden
U20-Südamerikameisterschaften
GoldCali 2019400 m
U20-Panamerikameisterschaften
GoldSan José 2019400 m
Logo der IAAF U18-Weltmeisterschaften
GoldNairobi 20174 × 400 m Mixed
letzte Änderung: 20. Juli 2022

Sportliche Laufbahn

Alison dos Santos stammt aus dem Bundesstaat São Paulo und tritt seit 2016 in nationalen Wettkämpfen an. 2017 qualifizierte er sich für die U18-Weltmeisterschaften in Nairobi, bei denen er über 400 Meter Hürden und mit der 4-mal-400-Meter-Mixed-Staffel antrat. Über die Hürden belegte er in einer Zeit von 53,98 s den fünften Platz. Mit der Staffel gewann er vor den Teams aus Jamaika und Südafrika die Goldmedaille.

Im Juli 2018 trat dos Santos bei den U20-Weltmeisterschaften in Tampere an. In seiner Paradedisziplin, den 400 Meter Hürden, lief er im Finale in 49,78 s eine neue Bestzeit, mit der er die Bronzemedaille gewann. Im September startete er dann als 18-Jähriger bei den U23-Südamerikameisterschaften im ecuadorianischen Cuenca. Er gewann den 400-Meter-Hürdenlauf, über die 400 Meter verbesserte er sich auf 45,97 s, mit denen er die Silbermedaille gewann. Zusammen mit seinen Teamkollegen gewann er zum Abschluss auch mit der 4-mal-400-Meter-Staffel eine weitere Silbermedaille.

Im Mai 2019 startete dos Santos bei den Südamerikameisterschaften in Lima erstmals in einer internationalen Meisterschaft bei den Erwachsenen. In 49,88 s gewann er die Goldmedaille über 400 Meter Hürden mit neuem Junioren-Südamerikarekord. Mit der Staffel gewann er, wie schon bei den U23-Meisterschaften, Silber. Im Juni siegte er bei den U20-Südamerikameisterschaften in Cali in persönlicher Bestzeit von 45,78 s im 400-Meter-Lauf. Die Zeit bedeutete zudem einen neuen Veranstaltungsrekord in dieser Disziplin.[1] Anfang Juli trat er bei der Universiade in Neapel an. Dort gewann er in 48,57 s den 400-Meter-Hürdenlauf. Ende Juli folgten die U20-Panamerikameisterschaften in San José in Costa Rica, bei denen dos Santos erneut Gold über 400 Meter Hürden gewann. Anfang August trat er dann bei den Panamerikanischen Spielen, die wie schon die Südamerikameisterschaften in Lima stattfanden, an. In 48,45 s triumphierte er auch dort im Hürdenlauf.

Ende August nahm er dann auch am Saisonhöhepunkt, den Weltmeisterschaften, in Doha teil. Er bestand souverän die Vor- und Halbfinalläufe und belegte im Finale über 400 Meter Hürden in neuer Bestzeit von 48,28 s den siebten Platz. Mit seiner Finallaufzeit rückte er auf den dritten Platz der ewigen Juniorenweltbestenliste im 400-Meter-Hürdenlauf vor. Seine Gesamtperformance im Jahr 2019 brachte ihm eine Nominierung für die Rising Star Honour bei den World Athletics Awards ein, die am Ende an den Äthiopier Selemon Barega ging. 2021 gewann dos Santos im Mai, zusammen mit seinen Teamkollegen, im 4 × 400-m-Mixed-Staffelwettbewerb bei den World Athletics Relays in Chorzów die Silbermedaille. Eine Woche später lief er in Kalifornien in 47,68 s einen neuen Südamerikarekord im 400-Meter-Hürdenlauf. Anfang Juli steigerte er sich beim Diamond-League-Meeting in Oslo nochmal bis auf 47,38 s. Ende Juli trat er in Tokio zum ersten Mal bei den Olympischen Sommerspielen an. Er zog souverän in das Halbfinale ein, worauf der Finaleinzug mit erneuter Verbesserung seiner Bestzeit auf 47,31 s gelang. Dort stellte dos Santos als Dritter mit 46,72 s einen neuen Südamerika-Rekord auf.[2]

2022 trat dos Santos in den USA zu seinen zweiten Weltmeisterschaften an. Er reiste als Jahresbester nach Eugene. Nachdem er jeweils als Sieger seine Vor- und seines Halbfinallaufs hervorging, zog er in das Finale ein. Dort konnte er sich dennoch überraschend mit neuem WM-Rekord und der drittschnellsten jemals gelaufenen Zeit von 46,29 s gegen die Konkurrenz durchsetzen und gewann mit der Goldmedaille die erste WM-Medaille eines Südamerikaners im 400-Meter-Hürdenlauf und verbesserte zudem seinen eigenen Kontinentalrekord. Mit dem Gewinn der Goldmedaille feierte er seinen ersten großen Erfolg bei einem internationalen Großereignis.[3] Ein Jahr später trat er auch bei den Weltmeisterschaften in Budapest an. Dort belegte er im Finale den fünften Platz.

Wichtige Wettbewerbe

JahrVeranstaltungOrtPlatzDisziplinZeit
Startet für Brasilien  Brasilien
2017U18-WeltmeisterschaftenKenia  Nairobi5.400 m Hürden53,98 s
1.4 × 400 m Mixed3:21,71 min
2018U20-WeltmeisterschaftenFinnland  Tampere3.400 m Hürden49,78 s
U23-SüdamerikameisterschaftenEcuador  Cuenca2.400 m45,97 s
1.400 m Hürden50,56 s
2.4 × 400 m3:09,90 min
2019SüdamerikameisterschaftenPeru  Lima1.400 m Hürden49,88 s
2.4 × 400 m3:04,13 min
U20-SüdamerikameisterschaftenKolumbien  Cali1.400 m45,78 s
Universiade 2019Italien  Neapel1.400 m Hürden48,57 s
U20-PanamerikameisterschaftenCosta Rica  San José1.400 m48,49 s
Panamerikanische SpielePeru  Lima1.400 m Hürden48,45 s
WeltmeisterschaftenKatar  Doha7.400 m Hürden48,28 s
2021World Athletics RelaysPolen  Chorzów2.4 × 400 m Mixed3:17,54 min
Olympische SommerspieleJapan  Tokio3.400 m Hürden46,72 s
2022WeltmeisterschaftenVereinigte Staaten  Eugene1.400 m Hürden46,29 s
2023WeltmeisterschaftenUngarn  Budapest5.400 m Hürden48,10 s

Persönliche Bestleistungen

Freiluft

Sonstiges

Seit einem Haushaltsunfall im Alter von zehn Monaten, bei dem er sich Verbrennungen dritten Grades zuzog, ist dos Santos’ Kopfhaut, die Brust und der linke Arm stark vernarbt.[4] Wegen der Verbrennungen musste er vier Monate im Krankenhaus verbringen. Der 2,00 m große Athlet, der zunächst Judo ausübte, begann 2013 mit der Leichtathletik an der State Technical School in Pedro Badran, der Heimatstadt seines heutigen Trainers. Aufgrund seiner überzeugenden Leistungen, erhielt er einen Platz am Edson Luciano Ribeiro Institut.[5]

Commons: Alison dos Santos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise