ASV Hamm-Westfalen

deutscher Handballverein
(Weitergeleitet von ASV Hamm 04/69 Handball)

Der ASV Hamm-Westfalen e. V. ist ein Handballverein aus der Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen. Der ASV ist der klassenhöchste Verein der Lippestadt. Der ASV Hamm-Westfalen (bis 2017 noch ASV Hamm 04/69 Handball) ist Inhaber der Spielberechtigung für den Handball-Bundesligisten Handballspielgemeinschaft Ahlen-Hamm in der Saison 2010/11 gewesen und trat bis Ende der Saison 2021/22 als ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga an. Im Jahr 2022 gelang der erneute Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Spielort der Mannschaft ist die Westpress Arena in Hamm. Zweite Spielstätte des ASV ist die Westfalenhalle in Dortmund.

ASV Hamm-Westfalen
Logo
Voller Name ASV Hamm-Westfalen
Abkürzung(en)ASV
Spitzname(n)Westfalen
Gegründet1904
VereinsfarbenRot-Weiß
HalleWestpress Arena
Plätze2650 Plätze
PräsidentFriedhelm Degen (ASV Hamm Handball e. V.)
GeschäftsführerFranz Dressel (ASV Handball Marketing GmbH)
TrainerMichael Lerscht
Liga2. Bundesliga
2023/24
Rang3. Platz
DHB-Pokal3. Runde
Websiteasv-hamm-westfalen.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
NationalMeister 2. Bundesliga 2010

Aufstieg in die Handball-Bundesliga 2010

Aufstieg in die Handball-Bundesliga 2022

Entwicklung

Der ASV Hamm (Allgemeiner Sport Verein Hamm) wurde im Jahre 1904 gegründet und konnte im Jahre 2004 seinen 100. Geburtstag feiern. Er gehört damit zu den Traditionsvereinen im westfälischen Hamm.

Erste Erfolge erzielten Hammer Handballer noch auf Handball-Großfeldern ortsansässiger oder ortsnaher Vereine. Mit Beginn der 1960er Jahre wurde der Handballsport dann zunehmend in die Sporthallen der Städte und Gemeinden verlagert, die heute die Großstadt Hamm bilden. Vereine wie der TuS Werries oder der SV Ostwennemar waren schon zwischen 1946 und 1951 in der damals höchsten Spielklasse – der sogenannten Gauliga – aktiv.Wiederholte Erfolge der Hammer Handballclubs begünstigten die Entwicklung zu einer Handball-Hochburg, mit einer vergleichbar langen Tradition wie die in den benachbarten Handballzentren Ostwestfalen-Lippes.

Der Aufstieg zum heutigen Bundesligisten begann mit der Vereinigung von TV Eintracht Ostwennemar, Germania Mark Werries und TuS Werries zum ASV 04/69 Hamm, der die Kräfte der Vereine im Hammer Osten bündelte. 1998 erfolgte eine weitere Verselbständigung der verschiedenen Sportabteilungen des Vereins. Diese war notwendig, um den Abteilungen mehr Freiheit bei der Entwicklung zu gewähren und um zu vermeiden, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der ASV Hammer Eisbären den Gesamtverein ASV Hamm beeinträchtigten. Die Eisbären spielten die Saison 1997/1998 nicht mehr zu Ende und wurden aufgelöst. Im Rahmen der Trennung erhielt der Verein seinen heutigen Namen ASV Hamm 04/69 Handball e. V.

Die von Ex-Nationalspieler Kay Rothenpieler trainierte erste Herrenmannschaft stieg zu Beginn der Saison 2003/04 in die Regionalliga auf. Nach zwei Jahren in der Regionalliga stieg der ASV 2005 erneut auf und spielte seit der Saison 2005/2006 in der 2. Handball-Bundesliga. Im Jahr 2010 gelang der Mannschaft als Meister der 2. Handball-Bundesliga Nord[1] der Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga.

Schon zuvor am 16. Oktober 2009 hatten die Vereine ASV Hamm und Ahlener SG die Bildungen einer Spielgemeinschaft für die Bundesligen bekanntgegeben, um die Kräfte der Region zu bündeln.[2]Die erhofften wirtschaftlichen und sportlichen Effekte traten nicht in dem Umfang ein, wie sich das die Verantwortlichen versprochen hatten. Zwar fehlte sportlich nur ein magerer Zähler zum Klassenerhalt – auch ein immer ausverkauftes Haus sorgte für positive Schlagzeilen und einen Platz unter den Top 100 aller deutschen Sportstätten – dennoch erwies sich das ehrgeizige Projekt am Ende als eine Nummer zu groß. Denn der sportliche Druck angesichts des immensen Leistungsunterschiedes zwischen 1. und 2. Handball-Bundesliga und der zu Gunsten eines möglichst schlagkräftigen Kaders ausgereizte Etat sowie die über lange Jahre gepflegte Rivalität stellten die Verantwortlichen von Beginn der Saison an vor große Aufgaben. Diese Schwierigkeiten wurden durch eine wirtschaftliche Schieflage verschärft, die dank des Engagements der Partner und eines Gehaltsverzichts der Spieler und der Dienstleister nicht zur Insolvenz führte. Aber das Projekt HSG war aufgrund der vielen Schwierigkeiten im Sommer gescheitert. Schlusspunkt war am 29. Juni 2011 die Auflösung der HSG Ahlen-Hamm.[3]Beide Vereine traten in der Saison 2011/12 wieder mit eigenen ersten Mannschaften an. Die Ahlener SG, die das Spielrecht für die Drittliga-Mannschaft der HSG (HSG Youngsters) besaß, trat in der 3. Liga West an.[3] Der ASV Hamm startete in der 2. Handball-Bundesliga unter dem Namen ASV Hamm-Westfalen.

Der Verein führt eine intensive Jugendarbeit im Damen- und Herrenbereich durch, was zu seinen sportlichen Erfolgen beiträgt. Der ASV ist dadurch weit über die westfälischen Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Zu den errungenen Titeln gehören etwa der Westfalenmeister der männlichen C-Jugend 1987 und der Deutsche Meister der männlichen B-Jugend 1989. Das Damen-Team des ASV hat sich in der Oberliga etabliert. Seit Sommer 2014 treten nun ASV Hamm und HSE Hamm gemeinsam als SG handball hamm im Spielbetrieb an. Die zahlreichen Erwachsenen- und Jugendteams bilden seither den Unterbau des Bundesligisten ASV Hamm-Westfalen.

Der ASV Hamm-Westfalen stieg 2022 in die Bundesliga auf.[4] Nach einer Saison im Handball-Oberhaus stiegen die Westfalen wieder in die 2. Bundesliga ab.

Saisonbilanzen seit 2000

SaisonSpielklassePlatzSpSUNToreDiff.Punkte
2000/01Oberliga Westfalen06260598:0601−326:26
2001/02Oberliga Westfalen0628171100793:0712+8135:21
2002/03Oberliga Westfalen012421210702:0568+13444:04
2003/04Regionalliga West0628143110824:0750+7431:25
2004/05Regionalliga West0130250050966:0796+17050:10
2005/062. Bundesliga Nord0638223131144:1086+5847:29
2006/072. Bundesliga Nord0534173140987:0979+837:31
2007/082. Bundesliga Nord0334224081072:0994+7848:20
2008/092. Bundesliga Nord0334254051089:0934+15554:14
2009/102. Bundesliga Nord0132273021006:0827+17957:07
2010/11 11. Bundesliga1734063250923:1038−11515:53
2011/122. Bundesliga0638212151111:1017+9444:32
2012/132. Bundesliga1536116191003:1030−2728:44
2013/142. Bundesliga0836183151051:1027+2439:33
2014/152. Bundesliga0938178131105:1057+4842:34
2015/162. Bundesliga0540224141095:1083+1248:32
2016/172. Bundesliga1138172191043:1014+2936:40
2017/182. Bundesliga0638205131067:1001+6645:31
2018/192. Bundesliga0438236091029:0960+6952:24
2019/202. Bundesliga0524143070674:0620+5431:17
2020/212. Bundesliga0936147150939:0948−935:37
2021/222. Bundesliga0238225111103:1067+3649:27
2022/231. Bundesliga0183432290891:1091–20008:60
2023/242. Bundesliga0334221111096:1039+5745:23
  • Aufstieg
  • Abstieg
    • 1 In die Spielzeit 2010/11 der HBL startete der ASV mit dem Ahlener SG als HSG Ahlen-Hamm. Diese Spielgemeinschaft löste sich zur Saison 2011/12 wieder auf.[5]

    Spielstätte

    Spielfeld in der WESTPRESS arena

    In der Nähe der alten Spielstätte, der Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Hamm, wurde Anfang Juli 2008 eine neue Halle – die damalige Maxipark-Arena – mit dem Handball-Länderspiel Deutschland gegen Ägypten eröffnet. Sie trägt heute den Namen WESTPRESS arena und liegt zwischen dem Maxi-Center (Einkaufszentrum) und der Maximilian-Eissporthalle im Hammer Stadtteil Werries (Stadtbezirk Hamm-Uentrop). Die alte Spielstätte wurde zu klein und bot nicht mehr ausreichend Trainingskapazitäten für den Profisport, Plätze für Zuschauer und Raum für Hospitality. Die neue Arena umfasst 2.650 Plätze, davon sind ca. 2.000 Sitzplätze und ca. 650 Stehplätze (bis zum Sommer 2014 waren es 2.500, dann erfolgte eine Neuberechnung der Fluchtwege und damit höhere Kapazitäten im Stehplatzbereich). Sie erfüllt die Ansprüche für den Bundesligabetrieb. Die HSG Ahlen-Hamm verlegte in der Saison 2010/11 ein Spiel in die Dortmunder Westfalenhalle, dieses war mit 11.000 Zuschauern ebenso wie alle anderen Heimspiele der Saison 2010/11 in der Maxipark-Arena (mit 2.500) ausverkauft. Der Schnitt von 3.000 Zuschauern brachte der HSG eine Platzierung unter den deutschen Top 100 der Sportstätten in Bezug auf die Zuschauerzahlen im Jahr 2010 ein. Im Dezember 2019 lagerte der ASV erneut eine Partie nach Dortmund aus, mit rund 9.000 Zuschauern wurde der Zuschauerrekord für die 2. Handball-Bundesliga gegen den VfL Gummersbach nur knapp verpasst.

    Saison 2023/24

    Aktueller Kader

    Nr.NamePositionNationalitätGeburtsdatumim Verein seitvorheriger Verein
    1Felix HertleinTWDeutscher 26. März 19922016SC DHfK Leipzig Handball
    76Jan WesemannTWDeutscher 26. März 19962018TuS N-Lübbecke
    86Marcos Vinicios ColodetiTWBrasilianer 9. Januar 19962023HT Tatran Prešov
    3Fabian HuesmannLADeutscher 11. Juni 19932012Eintracht Recklinghausen
    6Markus FuchsRLDeutscher 25. August 19912013GWD Minden
    8Nico SchöttleRLDeutscher 2. August 20032023TV Bittenfeld
    14Alexander SchulzeLADeutscher 28. Oktober 19972022TVB Stuttgart
    19Jakub ŠtěrbaRATscheche 11. November 19962023TSV Bayer Dormagen
    21Philip JungemannKMDeutscher 9. September 19972023HC Elbflorenz
    23Björn ZintelRMDeutscher 1. Januar 19962022HBW Balingen-Weilstetten
    25Marc-Andre HaunoldRL, RMÖsterreicher 14. Oktober 19992024Handballclub Fivers Margareten
    28Andreas BornemannRRDeutscher 31. Januar 19942022TuS Ferndorf
    34Yonatan DayanRMIsraeli 6. Januar 20002022DJK Rimpar Wölfe
    40Jonas StüberKMDeutscher 2. Mai 19992023VfL Gummersbach
    95Jan von BoenigkRRDeutscher 11. August 19952018VfL Eintracht Hagen

    Legende:

    Wechsel zur Saison 2023/24

    Zugänge
    NationNameabgebender Verein
    Deutschland Philip Jungemann[6]HC Elbflorenz
    Tschechien Jakub Štěrba[7]TSV Bayer Dormagen
    Brasilien Marcos Vinicios Colodeti[8]HT Tatran Prešov
    Deutschland Jonas Stüber[9]VfL Gummersbach
    Deutschland Nico Schöttle[10]TV Bittenfeld (Leihe)
    Osterreich Marc-Andre Haunold[11]Handballclub Fivers Margareten, Februar 2024
    Stand: 17. Februar 2024
    Abgänge
    NationNameaufnehmender Verein
    Deutschland Benjamin Meschke[12]Wacker Thun
    Deutschland Tim Roman Wieling[13]TuS N-Lübbecke
    Kroatien Vladimir Božić[14]Karriereende
    Deutschland Jan Pretzewofsky[15]TSG Altenhagen-Heepen
    Deutschland Noah MoussaWölfe Würzburg[16]
    Niederlande Lars Kooij[17]TV Emsdetten
    Griechenland Savvas Savvas[18]Olympiakos SFP
    Estland Mait Patrail[19]Ziel unbekannt
    Kroatien David Jurišić[20]Neusser HV
    Deutschland Stefan Bauer[21]HC Erlangen, Januar 2024
    Deutschland Marian Orlowski[22]TV Emsdetten, Februar 2024
    Stand: 8. Februar 2024

    Wechsel zur Saison 2024/25

    Zugänge
    NationNameabgebender Verein
    Deutschland Vereinigte Staaten Ian Hüter[23]TSV Bayer Dormagen
    Deutschland Julius Meyer-Siebert[24]SC DHfK Leipzig
    Niederlande Tom Jansen[25]VfL Gummersbach
    Deutschland Ole Machner[26]Füchse Berlin
    Deutschland Jann Keno Jacobs[27]Füchse Berlin
    Deutschland Alexander Coßmann[28]FC Barcelona
    Stand: 19. Juni 2024
    Abgänge
    NationNameaufnehmender Verein
    Deutschland Alexander Schulze[29]TuS N-Lübbecke
    Deutschland Björn Zintel[30]HSG Nordhorn-Lingen
    Deutschland Jan Wesemann[31]Eintracht Hildesheim
    Deutschland Nico SchöttleTVB Stuttgart (Zurück nach Leihe)
    Deutschland Jan von Boenigk[32]VfL Eintracht Hagen
    Stand: 7. Juni 2024

    Trainer- und Betreuerstab in der Saison 2023/24

    NameFunktion
    Trainerstab
    Michael LerschtTrainer
    Jens GawerCo-Trainer
    Thomas IsdepskiAthletiktrainer

    Bekannte Spieler

    Spiel des ASV Hamm 04/69 im Oktober 2005

    Bekannte Spieler des ASV waren bzw. sind zum Beispiel Maik Machulla, Mark Schmetz, Torsten Friedrich, Jiří Hynek, Martin Ziemer, Mario Clößner, Petr Házl, Frank Schumann, Chen Pomeranz, Andreas Simon, Vlatko Mitkov, Matthias Struck, Ondřej Zdráhala, Tomáš Mrkva, Jan-Lars Gaubatz, Stephan Just und Anne Müller.

    Einzelnachweise