93. Infanterie-Division (Wehrmacht)

Militärischer Verband der Wehrmacht

Die 93. Infanterie-Division (93. ID) war Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

93. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 93. Infanterie-Division
AktivSeptember 1939 bis 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TruppengattungInfanterie
TypInfanterie-Division
GliederungGliederung
AufstellungsortJüterbog/Brandenburg
Kommandeure
Liste derKommandeure

Geschichte

Aufstellung

Die 93. Infanterie-Division wurde am 17. September 1939 auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog im Wehrkreis III als Division der 5. Welle aufgestellt und mit tschechischer Ausrüstung versehen. Zunächst bestand die Division nur aus zwei Regimentern, von denen eines (Infanterie-Regiment 271) aus der SA-Standarte Feldherrnhalle hervorgegangen war. Nachträglich wurde das Infanterie-Regiment 270 hinzugefügt.[1]

Westwall

Zuerst der 1. Armee in der Saarpfalz zugeteilt, stand die Division während des Polenfeldzug im Westen.

Beurlaubung

Die Division wurde ab August 1940 beurlaubt.

Im Februar 1941 erfolgte die Wiedereinberufung.

Westfeldzug

Im Frühjahr 1941 nochmals in Frankreich eingesetzt.

Unternehmen Barbarossa

Nach Beginn des Angriffs kämpfte sich die 93. Infanterie-Division in der ersten Phase des Unternehmen Barbarossa über Lettland, und Estland nach Nordrussland vor. Danach war sie bis April 1942 an der Leningrader Blockade am Oranienbaumer Kessel beteiligt.[1] Anschließend erfolgte eine Verlegung an die Wolchow-Front.

1943 wurde das Grenadier-Regiment 271 „Feldherrnhalle“ zur Bildung der Panzer-Grenadier-Division Feldherrnhalle herangezogen; die 93. Infanterie-Division blieb bis zur Umgruppierung im September 1943 zweigleisig.

Truppenerprobung MP 43

Im September 1943 verlief die erste großangelegte Truppenerprobung der MP 43, das spätere Sturmgewehr 44 in der Einheit.[2]

Ab 1944 Rückzugsbewegungen durch Livland, Kurland und dem Samland.

Kapitulation

Die Reste der Division im April 1945 in der Danziger Bucht auf der Halbinsel Hela in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[1]

Gliederung

Veränderungen der Gliederung der 93. ID von 1939 bis 1943[3]
19391943
Infanterie-Regiment 270 aus Wehrkreis XIIGrenadier-Regiment 270 (bis September 1943)
Infanterie-Regiment 271 aus Wehrkreis X und aus SA-Standarte Feldherrenhalle
(erhielt am 9. August 1942 die Bezeichnung „Feldherrnhalle“)
Grenadier-Regiment 271 Feldherrnhalle (ab Februar 1943 zur Aufstellung der Panzergrenadier-Division „Feldherrnhalle“)
Infanterie-Regiment 272 aus Wehrkreis IIIGrenadier-Regiment 272 (bis September 1943)
--Grenadier-Regiment 273 (ab September 1943)

(aus Teilen von GR 270 und GR 272 gebildet)

--Feldersatz-Bataillon 193
--Divisions-Füsilier-Bataillon 93
Artillerie-Regiment 193
Panzerabwehr-Abteilung 193 aus Wehrkreis X und Wehrkreis IIIPanzerjäger-Abteilung 193
Pionier-Bataillon 193
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 193
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 193

Kommandeure

Divisionskommandeure der 93. ID[4]
DienstzeitDienstgradName
1. September 1939 bis 1. Mai 1943GeneralleutnantOtto Tiemann
1.–31. Mai 1943OberstGottfried Weber
31. Mai bis September 1943GeneralleutnantOtto Tiemann
September bis 1. Oktober 1943OberstHorst von Mellenthin
1. Oktober 1943 bis 20. Juni 1944GeneralleutnantKarl Löwrick
20. Juni bis 27. Juli 1944GeneralleutnantErich Hofmann
27. Juli bis 1. September 1944OberstHermann
1. September 1944 bis 18. April 1945OberstKurt Domansky

Bekannte Divisionsangehörige

Quellen

  • NARA (National Archives and Records Administration, USA): NARA microfilm publication T-315, Roll R-1162: Kriegstagebücher der 93.ID

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 6: Die Landstreitkräfte 71–130. Biblio-Verlag, Osnabrück 1972, ISBN 3-7648-0872-1, S. 126–130.

Einzelnachweise