1,5-Diaminopentan

Biochemische Verbindung, Abbauprodukt

1,5-Diaminopentan (auch Cadaverin genannt) ist ein Diamin, das infolge mikrobieller Zersetzung von Eiweiß aus der Aminosäure Lysin durch Decarboxylierung entsteht.[5] Daher bezeichnet man es als biogenes Amin. Als Fäulnisbase ist es Bestandteil der Ptomaine (auch Leichengift genannt) und trägt auch zum Verwesungsgeruch bei. Es kommt neben Diaminobutan (Putrescin) auch in der menschlichen Samenflüssigkeit vor, wo es unspezifischen Abwehrmechanismen dient.

Strukturformel
Struktur von 1,5-Diaminopentan
Allgemeines
Name1,5-Diaminopentan
Andere Namen
  • Cadaverin
  • Pentamethylendiamin
SummenformelC5H14N2
Kurzbeschreibung

farblose, übelriechende Flüssigkeit[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer462-94-2
EG-Nummer207-329-0
ECHA-InfoCard100.006.664
PubChem273
ChemSpider13866593
DrugBankDB03854
WikidataQ161555
Eigenschaften
Molare Masse102,18 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,87 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

9 °C[3]

Siedepunkt

178–180 °C[3]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[4]

Brechungsindex

1,458[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Das Diamin wurde erstmals 1885 von Ludwig Brieger isoliert. Eine Probe des ersten Cadaverins von Brieger ist in den Sammlungen des Deutschen Museums verwahrt.

1,5-Diaminopentan ist die biosynthetische Vorstufe einiger Chinolizidin-Alkaloide, Lycopodium-Alkaloide und Piperidin-Alkaloide.[3]

Einzelnachweise