β-Glucosidase

Enzymfamilie

β-Glucosidasen sind eine Gruppe von Enzymen aus der Klasse der Glykosidasen.

β-Glucosidase
β-Glucosidase
β-Glucosidase homo8mer, Paenibacillus polymyxa nach PDB 1UYQ
Andere Namen

Cellobiase, Gentiobiase, Emulsin, Elaterase, Aryl-beta-Glucosidase, beta-D-Glucosidase, beta-Glucoside Glucohydrolase, beta-1,6-Glucosidase, Arbutinase, Amygdalase, Amygdalinase, p-Nitrophenyl beta-Glucosidase, Primeverosidase, Linamarase, Salicilinase, Zellobiase[1]

Masse/Länge Primärstruktur51.565 Da / 445 AS[2]
Bezeichner
Gen-Name(n)bglA
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie3.2.1.21Hydrolase
Vorkommen
Übergeordnetes TaxonBacteria

Sicherheitshinweise
CAS-Nummer

9001-22-3

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 334
P: 261​‐​342+311 [3]

Eigenschaften

β-Glucosidasen hydrolysieren Moleküle mit Glucose in einer β-glycosidischen Bindung. β-Glucosidasen haben zahlreiche Funktionen in den verschiedenen Organismen, unter anderem die Aufspaltung von Glycolipiden und exogenen Glycosiden in Tieren, Lignifikation/Zellwand-Verholzung, Abbau von Zellwand-Oligosacchariden, Phytohormon-Konjugat-Aktivierung, Freisetzung von aromatischen Verbindungen in Pflanzen, sowie Pflanzenabwehr durch Aufspaltung von cyanogenen Glykosiden und die Umwandlung von Biomasse in Mikroorganismen.[4] Sie kommen in allen Bereichen lebender Organismen vor und hydrolisieren dort nicht-reduzierende terminale β-D-Glucosereste von Sacchariden aus der Gruppe der β-D-Glucane und Glycosiden. In Mikroorganismen kommen sie partikelförmig innerhalb von Cellusomen vor und ermöglicht den Abbau von Cellobiose zu Glucose.[5] In der Lebensmittelindustrie werden β-Glucosidase enthaltende Enzympräparate zur Gewinnung von Aromastoffen eingesetzt.[6]

Justus Liebig und Friedrich Wöhler isolierten 1837 aus bitteren Mandeln einen Stoff, der das Amygdalin der Bittermandel in Zucker, Bittermandelöl (Benzaldehyd) und Blausäure spaltet. Den Stoff nannten sie Emulsin.[7]

Literatur

Einzelnachweise